Die Innenrestaurierung

ERFOLGREICHE INNENRESTAURIERUNG DES KINZIGTORTURM DURCH DIE “BÜRGERINITIATIVE KINZIGTORTURM” (1989-1993)

Der sechsgeschossige Kinzigtorturm, ein markantes Wahrzeichen unserer Stadt, wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Tor- und Wehrturm errichtet.
Bis zur Wetterfahne rund 40 m hoch, 6,5×6,5 m im Geviert ist er in die Stadtmauer eingebunden. Das Turminnere war im Verlauf dieses Jahrhunderts stark beschädigt und daher kaum mehr begehbar bzw. benutzbar.

Im Interesse der Erhaltung des Kinzigtorturmes bedurfte es einer umfangreichen und kostenträchtigen Innenrestaurierung einschließlich des Baus eines neuen Zuganges. Der Stadtverwaltung war es angesichts der angespannten finanziellen Lage des städtischen Haushaltes und großen infrastrukturellen Aufgaben nicht möglich die Restaurierung zu finanzieren. Angesichts der zu erwartenden umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen und der Erkenntnis, daß nur gemeinsam das große Vorhaben gemeistert werden kann, hat sich auf Veranlassung von Bürgermeister Jürgen Eggs die Bürgerliche Fördergemeinschaft zur Erhaltung historischer Denkmäler in Gengenbach und die Bürgergarde Gengenbach zur ,,Bürgerinitiative Kinzigtorturm“ zusammengefunden mit dem Ziel, die Restaurierung zu tragen und zu realisieren.

Am 19. September 1988 wurde ein Arbeitskreis ,,Bürgerinitiative Kinzigtorturm“ gebildet. Die Mitglieder waren Bürgermeister Eggs, Alfons Frei, Erwin Schulz, Hubert Boden, Hansjörg Lehmann. Helmut Limberger, Julius Roschach.

Die Anerkennung als gemeinnütziger Verein durch das Finanzamt Offenburg erfolgte am 25.08.1990. Die Baugenehmigung wurde am 12. Juni 1990 erteilt und nach dreijähriger Vorbereitungszeit konnte am 8. Januar 1991 mit den Restaurierungsarbeiten im Turm unter der Regie von Piter Hartmann begonnen werden.

Bürgerinnen und Bürger engagierten sich in selbstloser Arbeit an der Innenrestaurierung. 12 Firmen waren beteiligt und nicht zuletzt der städtische Bauhof und die Stadtwerke. Die Restaurierungsarbeiten konnten endgültig am 15. März 1993 abgeschlossen werden, nachdem bereits am 8. Januar 1993 in einer feierlichen Stunde eine Erinnerungsurkunde im 4. Turmgeschoß eingemauert worden war. Stellvertretend für alle ehrenamtlichen Helfer erhielt Piter Hartmann die Ehrenurkunde der Bürgerinitiative Kinzigtorturm

Einweihungsfeier nach der Innenrestaurierung
Einweihungfeier nach der Innenrestaurierung

Die Gesamtkosten der Innenrestaurierung betrugen 462.347,00 DM, (entspricht: 296347,27 €)die aufgebracht wurden durch:

Spenden der Gengenbacher Bürgerschaft und Eigenleistung der Mitglieder:132868,59 DM (67934,63 €)
Zuwendung des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg: 114500,00 DM (58542,92 €)
Zuwendung der Denkmalstiftung Baden-Württemberg:50000,00 DM (25564,59 €)
Arbeitsamt Offenburg ABM: 41109,00 DM (21018,69 €)
Zuwendung der Stadt Gengenbach:123470,02 DM (63129,21 €)

Mit Genugtuung durfte die Bürgerinitiative Kinzigtorturm feststellen, daß die umfangreiche Innenrestaurierung gelungen war. Dies ist ein Zeichen echten bürgerlichen Tuns.

Der Kinzigtorturm steht ab diesem Zeitpunkt der Bürgergarde Gengenbach zwecks Einrichtung eines wehrgeschichtlichen Museums zur Verfügung.

Nachdem die Aufgabe und der Zweck der „Bürgeriniative Kinzigtorturm e.V.“ erfüllt war, wurde der Verein aufgelöst. Viele der Freunde des Turmes fanden im „Förderverein Museum Kinzigtorturm e.V“ ein neues Aufgabengebiet und eine Herausforderung mit der Einrichtung des künftigen “verteidigungswehrgeschichtlichen Museums.”